EU-Parlament: Frauen am Weg in die Selbstständigkeit fördern – Zugang zu Startkapital – Stereotype durchbrechen – Bürokratie abbauen – Potenzial für mehr Unternehmerinnengeist

„Es ist längst erwiesen, dass mehr Frauen in Führungspositionen eine positive Auswirkung auf die Entwicklung von Unternehmen und die Wirtschaft haben. Deshalb legen wir im Europaparlament einen Fokus auf die Förderung von Unternehmerinnen in allen Mitgliedstaaten“, sagen die ÖVP-Europaabgeordneten Angelika Winzig und Barbara Thaler zur jüngsten Plenarabstimmung über einen Forderungskatalog zur „Förderung der wirtschaftlichen Unabhängigkeit von Frauen durch Unternehmertum und Selbstständigkeit“. „Wir wollen mehr Unternehmerinnen“, sagen sie.

„Damit der Schritt in die Selbstständigkeit für noch mehr Frauen attraktiv wird, braucht es erstens einen leichteren Zugang zu Startkapital, alternative Finanzierungsformen und EU-Förderungen, zweitens mehr Netzwerke und Mentoring-Programme, drittens größere Sensibilisierung für mathematische und technische Fächer (MINT) in der Ausbildung und viertens umfassende digitale und finanzielle Allgemeinbildung. Darüber hinaus muss der Abbau von Bürokratie konsequent vorangetrieben werden“, sagt Angelika Winzig, Delegationsleiterin der ÖVP im Europaparlament.

"EU-weit gesehen haben wir im Binnenmarkt noch großes Potenzial für mehr Unternehmerinnengeist in allen Branchen."

„Ein wichtiger Schritt ist ohne Zweifel, anhaltende Geschlechterstereotype zu durchbrechen. Das muss bereits früh beginnen und sich auch in der Aus- und Weiterbildung manifestieren“, sagt die erfahrene Unternehmerin. „Frauen können in allen Wirtschaftsbereichen reüssieren, sind aber tendenziell risikoaverser als ihre männlichen Kollegen. Das führt dazu, dass sie manchmal weniger Umsatz und Gewinn erzielen. Mit den Maßnahmen der EU wollen wir genau da ansetzen. Darüber hinaus sind auch die Mitgliedstaaten gefordert, adäquate Kinderbetreuungseinrichtungen mit flexiblen Öffnungszeiten weiter auszubauen. Denn der Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben kommt immer größere Bedeutung zu.“

Barbara Thaler, selbst IT-Unternehmerin und Binnenmarktsprecherin der ÖVP-Delegation im Europaparlament, sagt: „Gute unternehmerische Rahmenbedingungen und ein fairer Wettbewerb in der EU helfen auch Frauen dabei, in Top-Jobs zu kommen oder ihren Traum vom eigenen Unternehmen zu verwirklichen. Ich denke zum Beispiel an das ‚One-in-One-out‘-Prinzip, also die automatische Abschaffung von alten Gesetzen bei Beschluss eines neuen Gesetzes im selben Bereich. Dieses Prinzip wurde von der Europäischen Kommission in die Agenda für bessere Rechtssetzung aufgenommen und wird aber nicht konsequent umgesetzt. Zudem ist zum Beispiel der Zugang zu Sozialschutzsystemen einschließlich Renten- und Urlaubsansprüchen noch lange nicht überall gegeben. Die österreichische Sozialpartnerschaft ist hier ein sehr positives Beispiel. Aber EU-weit gesehen haben wir im Binnenmarkt noch großes Potenzial für mehr Unternehmerinnengeist in allen Branchen.“