Europaparlament stimmt über Resolution zum “Recht auf Reparatur” ab – Produkte sollen besser reparierbar und der Binnenmarkt nachhaltiger gestaltet werden.

“Produkte besser reparierbar zu machen, ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu mehr Nachhaltigkeit. Wie ein großer Teil der Bevölkerung wünsche auch ich mir in jedem Fall mehr Reparaturkultur. Den Weg dahin müssen innovative Unternehmen und eigenverantwortliche Konsument:innen gemeinsam gehen. Die dafür notwendigen Rahmenbedingungen müssen von der Politik kommen. Dabei ist mir besonders die Machbarkeit mit einer ordentlichen Portion Hausverstand wichtig. Das werde ich der Europäischen Kommission bei unserer Aussprache auch so mit auf den Weg geben”, sagt Barbara Thaler, Binnenmarktsprecherin der ÖVP im EU-Parlament, zur Plenardebatte und -abstimmung zum “Recht auf Reparatur”, morgen, Donnerstag.

"Mir ist besonders die Machbarkeit mit einer ordentlichen Portion Hausverstand wichtig. "

“Es ist kein Geheimnis, dass ich einem guten Anreizsystem gegenüber Quoten und Verboten den Vorzug gebe. Es ist immer besser, positives Verhalten zu belohnen und so Unternehmen zur Innovation zu motivieren. Das belebt den Wettbewerb und wirkt sich positiv für Endverbraucher:innen aus. Ein tolles Beispiel ist und bleibt der Handwerkerbonus der Wirtschaftskammer Österreich. In diese Richtung müssen wir weiterdenken. Einer Reparatur um jeden Preis stehe ich kritisch gegenüber, wenn Materialaufwand, Dauer oder Arbeitskosten in keinem Verhältnis zu den Kosten eines Neukaufs stehen”, so Barbara Thaler.

Sowohl in Bezug auf eine Änderung der Garantie-Bedingungen als auch auf das Thema Obsoleszenz bezieht Thaler eindeutig Stellung: “Ich bin klar gegen eine Umkehr der Beweislast und gegen eine Garantie auf die geschätzte Lebensdauer eines Produktes. Beide Dinge sind nicht umsetzbar und würden den europäischen Unternehmen extrem schaden. Dagegen sind vorsätzlich geplante Sollbruchstellen zur Begrenzung der Lebensdauer eines Gerätes, die sogenannte Obsoleszenz, natürlich abzulehnen. Das deutsche Umweltbundesamt hat dieses Argument jedoch bereits 2016 in einer Studie weitgehend entkräftet. Die Europäische Kommission hat angekündigt, die nächsten Schritte noch vor dem Sommer zu präsentieren. Da werden wir ansetzen, für mehr Reparaturkultur im Binnenmarkt”, schließt die Tiroler Europaabgeordnete.